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Jacques Offenbach Operetten Gala 

Pommes d`api und Pierette und Jacquot

Endlich wieder einmal: Jacques Offenbach im Marmorsaal 

Wieder geht es um die Liebe, die Kunst und den Wein. Sie heißt Catherine, genannt Pomme d’api, zu deutsch: rotes Äpfelchen, so richtig zum Reinbeißen. Und er, ein junger Mann, mittellos, unterstützt vom reichen Onkel, verbringt fernab nun schon zwei Jahre zum Zweck der „Landschaftsmalerei“. Beide leben glücklich vom Geld des Onkels, der allerdings nicht länger bereit ist, eine Liaison mit einem Mädchen vom Lande zu finanzieren und daher die Apanage streicht, es sei denn, der Neffe beendet diese Beziehung und kehrt quasi „nach Hause“ zurück.

Der Onkel Rabastens, ein noch stattlicher allein lebender Herr von 45 Jahren, „für die Damen 39“, sucht gerade eine neue Haushälterin mittels der städtischen Arbeitsagentur. Und es stellt sich vor eine junge Frau mit Hut, ländlich gekleidet und sehr hübsch mit ihren roten Wangen.

Natürlich ist er übermäßig angetan und bietet ihr 20 Francs zusätzlich an, wenn sie sich als besonders „freundlich“ erweisen würde. Sie stimmt zu, und er pokert höher. Mal sehen, was daraus wird, besonders wenn der Neffe erscheint und just gerade hier seine verlassene Geliebte vorfindet.

Das Versteckspiel nimmt seinen Lauf, und mit wunderschönen Tönen versucht der junge Maler, seine Ex-Geliebte zurückzuerobern. Aber die Kränkung bei Pomme d’api sitzt tief, und wie fast alle Frauen bei Offenbach (ein großer Frauenliebhaber!) nimmt sie beherzt ihr Schicksal in die Hand, und die Geschichte nimmt überraschende Wendungen.

Offenbach kehrte auch während seiner großen Welterfolge (Orpheus in der Unterwelt, Schöne Henena, Pariser Leben, Großherzogin von Gerolstein) und danach immer mal wieder zu den kleinen Einaktetrn seiner Anfangszeit an den Bouffes-Parisiens zurück, als er nur drei Darsteller auf die Bühne bringen durfte. So auch hier: Die alte Komödienkonstellation, dass ein lüsterner Alter das Liebesglück zweier junger Leute hintertreibt, wird ins moderne Paris der Offenbach-Zeit transponiert, schließlich ist Rabastens Nähmaschinenfabrikant (!), und der neu errichtete Boulevard Saint-Michel kommt auch vor. Und modern ist auch die emanzipatorische Catherine, vor der der aufschneiderische Rabastens und der Schwächliche Neffe Gustave verblassen.

Pomme d’api ist kein satirisches, buffoneskes Stück, keine „opéra-bouffe“, sondern eine „opéra-comique“, heiter, verspielt, mit wunderschöner lyrischer und flotter Musik auf einen Text von ungewöhnlich hoher literarischer Qualität – Ludovic Halévy war Offenbachs wichtigster Librettist. Die Uraufführung war am 4. September 1873 im Pariser Théâtre de la Renaissance. Am gleichen Abend hatte Offenbachs Bad Emser Stück von 1867, Urlaub nach dem Zapfenstreich (La Permission de dix heutes), seine Pariser Premiere.

Überraschend h´geht es nach einer kurzen Pause weiter im „Offenbach-Kino“, mit bekannten Operettenarien, Popcorn, Wein und einer weiteren schönen Sängerin.

Es beginnt mit der Klavierfassung der Ouvertüre zu Les Bavards (Die Schwätzer). Das Stück hatte 1862 Premiere im Marmorsaal und wurde unter dem Titel Die Schwätzerin von Saragossa im deutschen Sprachraum bekannt.  Am Klavier: Juani Ignacio Perea. Es folgen Couplets und Arien aus Hoffmanns Erzählungen, Ein Ehemann vor der Tür, Die Großherzogin von Gerolstein, Die schöne Parfumeuse etc.

Es wird also bunt im zweiten Teil, der politische Offenbach und der verspielte, der romantische und der augenzwinkernde. Auf der Emser Kurpromenade trafen sich auch Botschafter und Würdenträger unterschiedlicher Länder – gottlob selten so fatal wie 1870!. Wenn Kurorte wie Bad Ems oder Baden-Baden als „Sommerhauptstädte Europas“ galten, dann deshalb, weil sich dort das politisch Nützliche mit dem landschaftlich Reizvollen und dem künstlerisch Genussvollen wie selbstverständlich verband. Davon könnten wir für heute etwas abschauen!

 

Eintritt: 20 Euro

Karten: 

Staatsbad-Ticket
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Telefon: 02603-973-120 (Mo-Fr 14-17 Uhr)
Römerstr. 8, Bad Ems

Sonntag, 26. Oktober 2025 | 18:00 Uhr

BAD EMS | Marmorsaal

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